Die freiwillige Feuerwehr Wernberg wurde am 20.04.1882 vom damaligen Verwalter des Schlosses Wernberg Baron Felix von Mottony gegründet.
Der seinerzeitige Besitzer des Schlosses Wernberg, Graf Heinrich von Schönfeld erkannte in der Feuerwehr eine einmalige Einrichtung der Nächstenhilfe und spendete anlässlich der Gründung für die Wehr die erste Wagenspritze. Ebenso ließ Graf Schönfeld das erste Rüsthaus auf Schloßgrund erbauen. Für seine großartige Unterstützung wurde der Graf letztlich zum ersten Ehrenmitglied der FF Wernberg ernannt.
Im Jahre 1887 wurde der einstige Adjutant Leopold Schiller zum Kommandanten der FF Wernberg gewählt und hatte diese Funktion bis zum Jahre 1922 inne.
In dieser Zeit wurden eigentlich die ersten Ausrüstungsgegenstände aus Mitteln von verschiedenen Veranstaltungen angeschafft, da es zu jener Zeit keinerlei Zuschüsse seitens der öffentlichen Hand gab. So wurden die Feuerwehrmänner mit seinen neuen Helmen, Steigergurt mit Beilen, und die Wehr mit einer tragbaren Saug – und Druckspritze ausgestattet. In Gottestal wurde eine Spritzhütte errichtet und eine zweispännige Wagenspritze ’’HYDROPHOR’’ angekauft. Als erster ’’Tankwagen’’ diente ein Holzfass mit einem Fassungsvermögen von 400 lt.
In dieser fielen die ersten von den Mitgliedern noch in Erinnerung gebliebenen Großbrände. So im Jahre 1903 der Großbrand in St. Ulrich, der die ganze Ortschaft einäscherte.
1909 wurde Herr Georg Marinitsch zum Hauptmann Stellvertreter gewählt.
1912 Großbrände in Ragain, bei dem drei Wirtschaftsgebäude, die Wohnhause und das Kirchlein ein Raub der Flammen wurden. Im selben Jahr eines Nachts erreichte die Feuerwehrmanner der Notruf aus St. Niklas. Über die damalige Draubrücke bei Föderlach wurde der in Not geratenen Bevölkerung zu Hilfe geeilt. Ein Jahr später 1913 folgte die Wehr wiederum dem Hilferuf über die Drau als Bogenfeld und zwar die ganze Ortschaft niederbrannte. Wie durch ein Wunder ist ein kleines Haus, mit Stroh gedeckt, das sich inmitten des Ortes befand, von den Flammen verschont geblieben. Bei diesem Einsatz weiß man von einigen Verletzten zu berichten. Im August 1914 schwebte der ’’Rote Hahn’’ über der Ortschaft Umberg, wobei damals zwei Wirtschaftsgebäude, die Wohnhäuser und die Kirche niederbrannten.
Als 1922 Hermann Debriacher als Kommandanten das Vertrauen ausgesprochen wurde, stand eine Zeit voller Arbeit bevor. Am 20. August des gleichen Jahres wurde das 40 jährige Gründungsfest begangen, wobei die Feierlichkeiten in den Räumen des Schlosses Wernberg abgehalten wurden. Hauptmann-Stellvertreter war zu dieser Zeit Herr Georg Marinitsch (1909 – 1938).
Nachdem sich immer mehr Männer aus den benachbarten Ortschaften, Neudorf, Goritschach, Duel und Föderlach für die freiwilligen Dienste als Feuerwehrmann interessierten wurde die Feuerwache Wernberg in drei Löschzüge eingeteilt und zwar:
1. Löschzug Wernberg unter Hauptmann Debriacher Hermann
2. Löschzug Gottestal unter Hauptmann-Stellvertreter Marinitsch Georg und
3. Löschzug Föderlach unter Hauptmann-Stellvertreter Matschek Anton
Aus diesem Grunde wurden auch in den Jahren 1924 – 1936 die drei Rüsthäuser in Wernberg 1925 in Gottestal 1929 und in Föderlach 1936 errichtet. Die Pläne hierzu wurden vom Baumeister Peter Weis entworfen. Die Mittel zum Bau wurden durch Veranstaltungen, Sammlungen und durch freiwillige Fuhr- und Arbeitsleistung aufgebracht.
Als wohl kostspieligste Anschaffung anläßlich des 50 jährigen Bestandsjubiläums 1932 darf der Kauf der ersten Viertaktmotorspritze angesehen werden.
Im Jahre 1935 gelang es das erste Auto einen FIAT zu erwerben. Weiters wurden in den Ortschaften Unter- und Oberwernberg, Duel, Föderlach, Goritschach und Neudorf Wasserbassins gebaut, die bis zur Errichtung der Hydranten durch die Gemeindewasserleitung oft ihre Zweckmäßigkeit erfüllt haben.
Schließlich wurden nach den 2.Weltkrieg aus dem Berge gut 1947 ein Mannschafts- und ein Gerätewagen mit einer DKW Tragkraftspritze angeschafft. In dieser Zeit musste die Feuerwehr viele Male zu größeren und kleineren Bränden ausrücken. Selbst bei der Bombardierung von Villach stellte die Wehr ihre Schlagkraft unter Beweis.
Große Aufregung gab es am 20.5.1949 als das alte Rüsthaus in dem seit Auszug der Feuerwehr, Strohvorräte lagerten, durch Brandlegung in Flammen aufging und das in unmittelbarer Nähe stehende Wirtschaftsgebäude des Klosters stark gefährdete.
Die Leistung des Kommandanten Hermann Debriacher wurde dadurch anerkannt, dass er 1946 zum Abschnittskomandanten des Abschnittes Villach-Umgebung gewählt wurde.
In den folgenden standen Johann Fruhmann und Hans Debriacher der Freiwilligen Feuerwehr Wernberg vor, bis im Jahre 1958 der Kdt. der Wehr und Gemeindefeuerwehrkomandant Anton Marinitsch gewählt wurde. Der neugewählte Kommandant ging voller Tatendrang an die Arbeit und nach 2 Jahren seiner Tätigkeit im Jahre 1960 wurden die, für die Wehr kaum wegzudenkenden technischen Neuerungen, wie ein neuer Rüstwagen, eine neue Motorspritze mit einem VW Motor und einer Gugg-Pumpe angekauft. Es war auch notwendig geworden im Jahre 1966 der Löschgruppe in Föderlach eine neue Motorspritze zur Verfügung zu stellen.
Im Zuge der Verbreitung des Wege- und Straßennetzes musste das Rüsthaus in Gottestal und Wernberg abgetragen werden. In Wernberg wurde es noch im selben Jahr 1971 an anderer Stelle neu und vergrößert wieder aufgebaut und seiner Bestimmung übergeben. Wesentlichen Anteil an dem raschen Zustandekommen des Bauvorhabens ist dem damaligen Bürgermeister der Gemeinde Wernberg, Dir. Erich Kochenberger zu verdanken. Wie überhaupt der Bürgermeister und die Gemeindevorstehern den Belangen der Feuerwehr jederzeit aufgeschlossen gegenüberstehen.
Auch in den letzten Jahren wurden die Mannen um Marinitsch zu einer Vielzahl von Löscheinsätzen gerufen. Besondere Verdienste erwarben sich die Feuerwehrmänner beim Hochwassereinsatz in den Jahren 1965 und 1966.
1972 erfolgte die Teilung der FF Wernberg in die Ortsfeuerwehr Wernberg und die Ortsfeuerwehr Föderlach. Ebenfalls 1972 wurde unser Kdt. Zum Abschnitts-Kdt-Stellvertreter des Abschnitts Wörthersee-West gewählt.
Am 25.6.1972 wurde die 90 Jahr Feier beim neuen Rüsthaus durchgeführt. Anschließend wurde getanzt im Gasthof Schiller.
1975 erfolgte der weitere Ausbau des Rüsthauses. Der Schlauchturm wurde errichtet. Außerdem wurden ein mobiles und ein Handfunkgerät, sowie ein Notstromaggregat für Licht und Kraftstrom angeschafft. Es gab mehrere Zimmerbrände, auch im Kloster Wernberg, sowie Brandeinsätze auf der Autobahn und der Bundesstraße.
1978: Vom 7.5.-9.5.1978 war unsere FF zu Besuch bei der Partnergemeinde Köblitz in der Oberpfalz (Deutschland). Der Gegenbesuch der Oberpfälzer fand in der Zeit vom 25.5-28.5.1978 statt.
1979: Anschaffung eines weiteren Fahrzeuges (FK 1000) für Hilfeleistungen und Straßeneinsätze. Die Sirene wurde auf Funksteuerung umgebaut. Auch wurden die Vorplanungen für die Anschaffung eines Tanklöschfahrzeuges durchgeführt. Hilfeleistungen: Bergungen von Wasserleichen aus dem Stausee und Tamnig-Teich. Personensuche in den Wäldern. Einsatz bei Wassereinbrüchen bei der Fa. Tann und bei Privaten, sowie bei diversen Autounfällen. Am 14.8.1979 kam es bei der Autobahnabfahrt zu einem schweren Tankwagenunfall mit Dieselaustritt. Der Beifahrer fand den Tot. Am 8.12.1979, 2 Uhr morgens: Großalarm in Gottestal: Scheunenbrand beim Daniel. Die Brandbekämpfung erfolgte bei Minusgraden.
Die FF Wernberg verfügte 1980 über 41 Aktive und 7 Altmitglieder.